An vielen Pensionsställen ist es üblich, dass zu Beginn der Weidezeit das „Anweiden“ durch die Besitzer zu erfolgen hat. Diese stellen sich dann täglich mit ihren Pferden auf die Wiese und erhöhen langsam die Fresszeiten.
Nicht selten hört man dabei den Ausspruch „Boar ist das langweilig. Ich schau meinem Pferd bei Fressen zu.“ Andere unterhalten sich ausgiebig, wieder andere spielen mit ihrem Handy, während das Pferd am Ende des Führstricks grast.
Aber wie viel verpassen diese Menschen!
Wie schon Paul Watzlawick sagte, „man kann nicht nicht kommunizieren“.
Die Pferde fressen nicht nur. Sie geben uns in jeder Sekunde Informationen darüber, wo ihre Aufmerksamkeit ist, sie halten Wache und Ausschau.
Kannst du voraus sagen, welches Pferd der anderen „Angraser“ dein Pferd gerne um sich hat? Welches wird es verscheuchen, wem weicht es?
Wann wird es die beiden Radfahrer in den gelben Jacken entdecken, die da hinten gerade aus dem Wald geradelt kommen, und welches Pferd wird nach deinem aufmerksam aufhorchen?
Welche Stelle auf der Wiese mag dein Pferd am liebsten? Hier könntest du am nächsten Tag beginnen, um ihm eine Freude zu machen.
Langeweile? – Nein, Entspannung!
… Ich kann übrigens nicht nur das Angrasen für meine Beobachtungen nutzen. Ich kann jede ruhige Minute nehmen, in der ich in der Nähe meines Pferdes bin!